Pfarrkirche Ochsengarten

 

Kirche zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung

 

Im Jahr 1612 wurde Ochsengarten der Kuratie Oetz zugeteilt, vorher gehörte es zur Pfarre Silz. Da es im Ort keine Messdienste gab, war der Kirchgang unglaublich beschwerlich. Nach Silz waren rund 1.000 Höhenmeter zu überwinden. Mit dem Wechsel nach Oetz wurde es aber auch nicht viel leichter für die Gläubigen. Auch dieser Weg war weit und beschwerlich. So setzten sich die Ochsengartner für eine eigene Kirche und einen eigenen Priester ein. Im Jahr 1777 bewilligte schließlich der Bischof von Brixen einen eigenen Priester für diesen „verlassenen“ Teil des Bistums.

 

Im Ortsteil Wald hatte schon längere Zeit eine Kapelle gestanden. Diese nutzte wohl der bereits Anfang 1778 nach Ochsengarten entsandte erste eigene Priester Severin Erhart, um Gottesdienste zu halten. Von 1778 bis 1783 wurde der Widum samt Schulstube und angebauter Kirche errichtet. Für die kleine Gemeinschaft von nur 22 „Feuerstätten“ (Haushalte) sicher eine außergewöhnliche Leistung. Die Segnung (Benedizierung) der neuen Kirche erfolgte 1783. Erst im August 1862 wurde die Kirche zu Ehren Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung von Fürstbischof Dr. Vinzenz Gasser geweiht (Konsekrierung).

 

 

Ochsengarten war zunächst eine Lokalkaplanei des Stiftes Stams, dieses hatte deshalb auch für die Entsendung eines Lokalkaplans zu sorgen. Im Jahr 1891 wurde Ochsengarten zur selbstständigen Pfarre erhoben. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war es in Ochsengarten Usus, dass die Kapläne und Pfarrer auch Schule hielten. Bis zum Bau des eigenen Schulhauses im Jahr 1953 fand der Unterricht im Widum statt. Als weitere Besonderheit sei noch erwähnt, dass die Kaplanei seit 1883 auch mit einer kleinen Gastwirtschaft verbunden war.

 

Die Kirche ist – für Tirol eher selten – ein im Verbund mit dem Widum samt angeschlossener Schulstube – errichteter klassizistischer Bau. Zwischen Widum und Kirche erhebt sich ein quadratischer Turm mit einer aus Holz gezimmerten achteckigen Laterne und schindelbedeckter Zwiebelhaube. Eine bemerkenswerte barocke Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert zeigt auf der Südseite des Widums die Uhrzeit an. 1880, 1937, 1984/85 und zuletzt 2017 erfolgten verschiedene Renovierungen der Kirche.

 

Weitere Bilder der Pfarrkirche Ochsengarten:

Weitere Informationen über die Pfarrkirche Ochsengarten

 

Kirchenführer Ochsengarten

 

Website des Seelsorgeraums Mittleres Oberinntal

 

Impressionen