Im Frühjahr 2022 traf der Gemeinderat von Haiming einstimmig den Beschluss, Gerhard Zoller für seinen zahlreichen Verdienste den Ehrenring der Gemeinde zu verleihen. Am Sonntag, dem 18. Dezember 2022, war es schließlich so weit. Im feierlichen Rahmen erhielt er im Oberlandsaal den Ehrenring der Gemeinde. Gerhard Zoller hat sich über viele Jahrzehnte in verschiedenen Ehrenämtern, in Vereinen und auch auf politischer Ebene engagiert. In seiner Laudatio für den Ehrenringträger zeigte Alt-Bürgermeister Josef Leitner einige Stationen daraus und bedankte sich im Namen der gesamten Gemeinde bei dem neuen Ehrenringträger.

Familie & Beruflicher Werdegang

Gerhard Zoller wurde am 26. Oktober 1945 in Haiming geboren und wuchs als Einzelkind bei seiner Mutter Amalia im alten Dorfkern von Haiming auf. Nach der Volksschule begann er 1960 eine Elektrikerlehre bei der Firma Maierhofer in Telfs. 1970 fand er bei der TIWAG-Ortsstelle in Ötztal-Bahnhof eine neue Anstellung und wurde schließlich Ortsstellenleiter. Seine Tochter Alexandra kam 1970 zur Welt, 1971 heiratete er seine Evi, 1972 und 1973 kamen seine Söhne Markus und Gerhard zur Welt. Ende der 1980er Jahre musste Gerhard wegen einer Sehschwäche seine Tätigkeit als Ortsstellenleiter aufgeben, wurde Inkassant und behielt diese Funktion bis zu seiner Pensionierung.

Foto: Ehrenringträger Gerhard Zoller im Kreis seiner Familie anlässlich der Verleihung des Ehrenrings am 18. Dezember 2022 - mit Bürgermeisterin Michaela Ofner

Sport & Fußball

Schon als Schüler war Gerhard sehr sportinteressiert – vor allem der Fußball war seine große Leidenschaft. Mit zehn Jahren spielte er in der Schülermannschaft von Franz Schöpf. Die Anreise zu Auswärtsspielen in Mieming und Obsteig erfolgte mit dem eigenen Fahrrad. Dem Fußball blieb Gerhard über Jahrzehnte treu. Er durchwanderte sämtliche Schüler-, Jugend- und Erwachsenenkader und spielte danach auch noch einige Jahre in der Altherrenmannschaft.
Als Sportfunktionär war Gerhard immer wieder der Feuerwehrmann in letzter Minute und vor allem in Krisenzeiten hat er Verantwortung übernommen. 1993 übernahm er nach dem plötzlichen Tod von Helmut Kolb die schwierige Aufgabe als Obmann des Gesamtsportvereins, im selben Jahr wurde er auch Obmann der Fußballer. Dieses Amt hatte er bis zum Jahr 2000 inne. Neben seinen sportlichen Aktivitäten war Gerhard auch bei den Silberbuam, bei der Vinzenzgemeinschaft und bei der Musikkapelle Haiming im Einsatz.

Foto: Die Altherrenmannschaft von Haiming mit Gerhard Zoller

Politische Funktionen

Sein Engagement führte Gerhard auch in die Kommunalpolitik, 1986 als Ersatzgemeinderat, von 1992 bis 2010 als fixer Bestandteil des Gemeinderates von Haiming. Er war in mehreren Ausschüssen tätig und von 1998 bis 2004 auch Vizebürgermeister der Gemeinde. In seinen politischen Funktionen überzeugte er vor allem durch seine Sachlichkeit und Beharrlichkeit.

Soziales Engagement

Nachdem Gerhard ab dem Jahr 2010 nicht mehr auf politischer Gemeindeebene tätig war, übernahm er im sozialen Bereich unterschiedliche ehrenamtliche Tätigkeiten, als Sargträger, als Fahrer und Organisator für Essen auf Rädern und schließlich als Obmann des Sozialsprengels Mittleres Oberinntal. Ab Herbst 2014 trat er als solcher die Nachfolge von Ludwig Köll an und leitete den Sprengel, dem die Gemeinden Haiming, Roppen und Silz angehörten. Gerade in dieser Funktion hatte er große Herausforderungen und turbulente Zeiten zu bewältigen – von der Umstrukturierung des Vereins zu einer Gmbh über Qualitätssicherung und Umbau bis hin zu der besonders schwierigen Corona-Zeit ab dem Frühjahr 2020 arbeitete Gerhard hier mit vollem Einsatz. Der früher als Verein geführte Sozialsprengel ist mittlerweile die „Mittlere Oberinntal Pflege GmbH“. Deren Geschäftsführerin und langjährige Wegbegleiterin von Gerhard Zoller, Cornelia Schöpf, sagt über den neuen Ehrenringträger: „Ich freue mich für die Auszeichnung für den Gerhard. Er ist ein Herzensmensch und hat einen guten Weitblick. Als Obmann war er ein Goldschatz für uns und unsere Bevölkerung!“

Foto: Als Obmann des Sozialsprengels hat sich Gerhard Zoller sehr engagiert; das Foto zeigt ihn mit Cornelia Schöpf und Pfarrer Volodymyr Voloshyn