Michls Heinrich von Oberriedern
Er war Landwirt in Oberriedern und ein „Standschütz“, der vieles zu erzählen hatte: Heinrich Heiß vulgo „Michls Heinrich“, geboren am 30. April 1895 erinnerte sich noch im hohen Alter an viele Begebenheiten, die er als Tiroler Standschütze an der Südfront erlebt hatte.
Besonders markant blieb ihm eine waghalsige Aktion am Kreuzbergsattel in Erinnerung. Heinrich war mit einer kleinen Gruppe auf Vorposten in einem Schützenloch, als die Italiener einen unvermuteten Sturmangriff auf die österreichische Stellung unternahmen. Plötzlich sprang der junge Heiß aus dem Loch und schleuderte eine Handgranate gegen die Angreifer, die sofort Reißaus nahmen. Für diese beherzte Tat, die schlussendlich schwere Verluste auf beiden Seiten verhinderte, wurde der Bauernbursch aus Oberriedern mit der silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.
Abenteuerlich auch seine Flucht vor der Gefangenschaft, die ihn vom Cerenapass durch das Val Vermiglio in Nonsbergtal, weiter über den Gampenpass, an Lana vorbei bis ins Passeier, über den Timml bis nach Oberriedern führte. Heinrich Heiß der mit seiner Frau Anna geb. Köll aus Unterriedern drei Kinder hatte, starb am 24. März 1985.
Foto und Text: Chronik Haiming, Manfred Wegleiter