Die Haiminger Mühle
Nach mehreren Stationen als Müllermeister verschlug es Karl Fux sen. mit Gattin Katharina und Sohn Karl jun. im Jahre 1948 nach Haiming. Dort wurde die Mühle am „Mühlruan“ von der Mühl-Interessentschaft Haiming gepachtet. Karl jun. ging bei seinem Vater in die Lehre und besuchte die Müllereifachschule in Wels. Nach einem Gesellenjahr in St. Johann in Tirol zog Karl jun. endgültig nach Haiming und erwarb 1959 mit seinem Vater die Mühle, die 72 Besitzer hatte. Auch Mutter Katharina war bis ins hohe Alter in der Mühle tätig. Karl jun. heiratete und seine Frau Frieda wurde 1965 Mitbesitzerin.
Anfangs wurde von der Müllerfamilie Fux gegen Entgelt das Getreide der Bauern gemahlen (Weizen, Roggen und Mais), später verlegte man sich auf die Futtermittelherstellung. Die Arbeit als Müller war schwer und vor allem staubig. Das mit der Bahn angelieferte Getreide (15 t), musste innerhalb von 4-5 Stunden ausgeschaufelt werden, dazu waren zwei Mann zum Schöpfen und zwei zum Einsacken erforderlich. Ein Sack wog zwischen 50 und 70 Kilogramm, die Verladung erfolgte auf einen Lieferwagen.
Im Jahre 1989 musste Karl Fux jun. den Betrieb aus gesundheitlichen Gründen einstellen. Die Geschichte der Haiminger Mühle geht bis ins Mittelalter zurück, als die Herren von St. Petersberg den Haiminger Bauern eine Gerstenstampf bewilligten. 1749 wurde dann am Mühlbach eine Mühle errichtet. Vor dem 1. Weltkrieg war Thaddäus Kößler („Tes“) Müller, später folgte die Familie Kapeller („Müllers“).
Foto: Karl Fux jun. mit Lieferwagen Bogward beim Liefern von Mehl an das Lager Haiming im Jahre 1955.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Chronik Haiming