Auf Anhieb 215 Arbeitsplätze
Auf Anhieb 215 Arbeitsplätze
Vor sechzig Jahren machte ein Gerücht im mittleren Oberinntal die Runde: In Ötztal-Ort (heute Ötztal Bahnhof) soll ein großes Spanplattenwerk errichtet werden. Für das strukturschwache Tiroler Oberland mit seinen Seitentälern ein Paukenschlag. Und siehe da, das Gerücht erwies sich als reales Gebilde und mitten im Haiminger Forchet wurde in einjähriger Bauzeit das Werk der „Lignospan“ errichtet.
Eingefädelt wurde das Vorhaben vom damaligen Waldaufseher Franz Götsch und Bürgermeister Karl Kapeller, die gemeinsam mit Lignospan-Direktor Mag. Reinhold Plotz die Weichen stellten. Schon im Dezember 1961 konnte das Spanplattenwerk feierlich eröffnet werden. In der Villa Marianne des Willi Kopp wurde das erste Büro eingerichtet, hier empfing Reinhold Plotz auch die rund 400 Arbeitswerber, davon konnten 215 auf Anhieb beschäftigt werden.
Der Betrieb florierte, die Mitarbeiter hatten einen guten Verdienst und viele Haiminger Jungunternehmer profitierten von der Lignospan als Zulieferer und Dienstleister.
Im Jahre 1968 musste das Spanplattenwerk aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden, das Areal wurde von Helene Niederer erworben.
Der Ortsteil Ötztal Bahnhof wuchs nicht zuletzt der Lignospan rapide an, viele auswärtige Arbeiter wurden hier sesshaft. Und dass die Gemeinde Haiming heute in Ötztal Bahnhof ihr wirtschaftliches Zentrum hat, ist dem Wagemut der Lokalpolitiker von damals zu verdanken, die trotz der Widerstände in den eigenen Reihen, die Tür zur Modernisierung der Gemeinde öffneten.
Im Bild die Baustelle mit den Pressenfundamenten bei Halle 5 und 6.
Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist